Ein (noch) unbekannter Ort der Begegnung

06.05.2017 CJD Sachsen-Anhalt « zur Übersicht

Das Quasselcafé in der Kluhs gibt es bereits seit 2015 / Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung

Volksstimme vom 06. Mai 2017

Von Fabian Laaß

Salzwedel.

Es läuft bereits seit gut anderthalb Jahren, doch bekannt ist das Quasselcafé des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschland (CJD) in der Kluhs an der Marienkirche wohl nur wenigen Salzwedelern. Was im Oktober 2015 als Projekt zweier Fördergruppen der Tagesbetreuung des CJD begann, soll mit dem gestrigen Auftakt zur neuen Saison deshalb noch bekannter gemacht werden.

"Wir möchten einen Ort der Begegnung anbieten, in dem sich behinderte und nicht behinderte Menschen austauschen und kennenlernen können", erklärte Diana Schulze, Teamleiterin der Fördergruppe Uelzener Straße. Seit August 2016 wird das Projekt von der Aktion Mensch unterstützt. "Ein großer Dank gilt aber auch der Mariengemeinde, die uns ebenfalls nach Kräften hilft", erläuterte Diana Schulze. Jeden Donnerstag zwischen 10 und 12.30 Uhr ist die Tür der Kluhs zum Quasselcafé geöffnet. Jeweils zwei von insgesamt sechs geistig oder mehrfach behinderten Projektteilnehmern des CJD freuen sich dann auf Gäste. "Meist kommen zwei bis drei Besucher zu uns. Wir hatten aber auch schon eine Touristengruppe von sechs Personen", erinnerte sich die Teamleiterin. Touristen würden generell eher den Weg in das historische Gebäude finden als Einheimische. "Wir würden uns sehr freuen, wenn noch viel mehr Salzwedeler unser Angebot nutzen würden", sagte Diana Schulze.

Für die Verständigung - manche CJD-Teilnehmer können nicht hören oder nicht gut sprechen - haben sich die Organisatoren übrigens etwas tolles einfallen lassen. Mittels eines Sprachstiftes können verschiedene Symbole zur Begrüßung, Verabschiedung oder auch für die Frage, welches Getränk es denn sein darf, angewählt werden. Auch Karten mit Bildern drauf dienen der besseren Verständigung. "Und mehrere Betreuer sind auch immer dabei. Die Getränke und das Gebäck sind bei uns natürlich kostenlos. Wir sind ja kein gewerbliches Café, sondern eine Begegnungsstätte", schilderte Diana Schulze.

Den gestrigen Auftakt nach der Winterpause umrahmte Musikschulleiter Falk Kindermann musikalisch.