Himmlisches Vergnügen

Chor der Jugendkantorei und der Christophorusschule singen gemeinsam und gestalten einen unterhaltsamen Abend in Droyßig

Mitteldeutsche Zeitung vom 26.02.2015
DROYSSIG

YVETTE MEINHARDT

Droyßig/MZ

Glockenhelle Stimmen erfüllen den Festsaal der CJD Christophorusschule Droyßig. Neun junge Damen laufen im Nonnengewand durch die Reihen und stimmen einen Kanon an. "Twister-Act" ist der Konzertabend im Gymnasium überschrieben. In Anlehnung an die amerikanische Filmkomödie Sister Act - Eine himmlische Karriere - kommen bekannte Ohrwürmer aus dem Film auf die Bühne.

Es ist der erste gemeinsame Auftritt des Chores der Jugendkantorei und des Schulchores des CJD. Clemens Bosselmann hat dafür jeden Dienstag mit den Schülern gemeinsam geprobt und begleitet die Ensembles am Klavier. Die singenden Nonnen passen natürlich perfekt in das thematische Leitbild des christlichen Gymnasiums.

Das Stück ist ein Revival eines Stückes, welches die Jugendkantorei bereits im Oktober in der Zeitzer Michaeliskirche aufgeführt hatte. Mal erklingen Lobgesänge, dann wieder Songs aus dem Film, dann wieder Sacropop und als Zugabe zum Schluss sogar Jazz-Kanons.

"Ich habe mich den ganzen Tag auf den Abend gefreut"
Stefan Auerswald
Lehrer

Zart und zerbrechlich erhebt Charlotte Huth ihre Stimme, gewinnt jedoch mit zunehmenden Auftritt an Sicherheit. "Nein, ich war eigentlich nicht aufgeregt, aber ich habe das Mikrofon nicht anbekommen", sagt die Sechstklässlerin schüchtern. Insgesamt sind dieser Gemeinschaft recht junger Gymnasiasten (viele besuchen die 5. und 6. Klasse) ein paar Auftritte mehr zu wünschen, damit sie an Selbstsicherheit und Ausstrahlung noch weiter gewinnen können. Auch ein wenig mehr Mimik und Gestik darf es ruhig sein. Die nächste Gelegenheit dafür bietet sich zum Stiftungsfest am 8. und 9. Mai in Droyßig.

"Ich habe mich den ganzen Tag auf diesen wunderschönen Abend gefreut, ein kurzer Ausstieg aus der alltäglichen Betriebsamkeit, ein Abend voller Musik, Glück und Freude", sagt Fachmann Stefan Auerswald nach dem Konzert, der zum Beispiel die Bigband des Gymnasiums leitet.

Kantor Clemens Bosselmann dankt seinen Mitstreitern. Nicht immer sei es leicht gewesen, alle zu den Proben zu versammeln. Deswegen geht sein Dank auch an die Eltern, die den Mädchen und Jungen als Fahrdienst zur Seite stehen. Dabei hegt Bosselmann einen kleinen Wunsch: "Schön wären mehr Jungen im Chor." Denn von den 16 Aktiven sind es an diesem Abend gerade mal drei Jungen.

"Ich liebe das Singen und bin seit der 5. Klasse im Schulchor", sagt Maximilian Bach. Daneben spielt der Sechstklässler aus Naumburg Klavier. Sein Mitschüler Johannes Lindner hat sich diesem Hobby schon seit der 3. Klasse verschrieben und sang im Naumburger Kinderchor. "Ich mag auch die Auftritte", sagt er. Doch privat hört er Rock und Pop, da dürfen es schon mal die Ärzte oder Deichkind sein. Ester Renker ist aus Droyßig und ist seit letztem Jahr in der Jugendkantorei dabei.

Der Saal ist an diesem Abend mitten in der Woche halb gefüllt. Vor allem Eltern und Lehrer gehören zu den Gästen.