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31.01.2015 CJD Sachsen-Anhalt « zur Übersicht

Medienprojekt: Schüler der Christophorusschule meinen, auch ihr Umzug gehöre in die Zeitung und sagen warum.

Mitteldeutsche Zeitung vom 31. Januar/1. Februar 2015
WEISSENFELS

VON PIA MARIE LAU

WEISSENFELS/MZ
"Ich komme gerne in diese Schule, hier geht es mir gut", verrät Maurice aus Krössuln.
Der Achtklässler besucht die Christophorusschule in Weißenfels, eine, die für ihn etliche Vorteile bietet, wie er meint. Eine Klasse mit nur acht Schülern, wo man auf jeden ganz anders auf jeden eingehen kann als an jeder gewöhnlichen Schule, ist zum Beispiel etwas, das ihm auffällt. Er versteht sich mit seinen Klassenkameraden und den Lehrern und findet neuerdings auch das Umfeld klasse, in dem er an der Einrichtung des Christlichen Jugenddorfwerkes lernen kann.

In dieser Tagen waren Fotograf Peter Lisker, Redakteurin Heike Riedel und Praktikantin Pia Marie Lau von der Mitteldeutschen Zeitung für eine Unterrichtsstunde in der Schule. Auch das gibt es nicht überall, doch das Medienprojekt der Mitteldeutschen Zeitung macht's möglich. Da schauen die Schüler nicht nur in die Zeitung, sondern können dann mit den Zeitungsmachern gleich ins Gespräch kommen.

Wie ist eine Zeitung aufgebaut? Was sollte darin stehen? Woher bekommt ein Redakteur die Informationen? Mit den Siebent- und Achtklässlern entspann sich eine interessante Runde. Maurice interessieren vor allem Themen wie Drogen und Politik. Felix sagte: "Ich lese immer die Kriminalitätssachen, auch das vom Gericht." Und das nicht nur in der Schule. Auch zu Hause haben die meisten die MZ. Und da werfen die Schüler schon einmal einen Blick hinein, wenn ihnen eine interessante Überschrift auffällt. Das derzeit stark umstrittene Thema Energy Drinks interessiert zum Beispiel.

Es muss nicht für jeden die Papierform sein, auf der er die Informationen liest. Mancher würde die Zeitung auch online lesen, kam in der Diskussion heraus. "Wenn ich schon Zeitung lese, dann auf Papier", war sich Tim aus Nebra sicher. "Ich würde auch im Internet lesen", entgegnete ihm Maurice und bekam Zustimmung von Lukas aus Naumburg.

 Ein Thema hatten die Jungen im vergangenen Jahr in der Zeitung vermisst: Der Umzug ihrer Schule, etwas, das durchaus auch andere zur Kenntnis nehmen sollten, wie sie meinten. Sie hätten sich nämlich richtig verbessert, was Gebäude und Außengelände angehe. Da waren sie sich einig.

Am alten Standort in der kleinen Deichstraße seien sie nicht glücklich gewesen. "Dort war es klein und dunkel, das Haus gar nicht schön, alt und manches kaputt. Das machte einen depressiv", berichtete Dominic aus Zeitz. Im Herbst war es dann endlich so weit: Nach den Ferien begann der Unterricht im Südring 129 - dank vieler engagierter Helfer, die fleißig eingepackt hatten, zu denen auch die Schüler gehörten. Ein Plattenbau im Südring von Weißenfels wurde so hergerichtet, dass er den fünf Mädchen und 49 Jungen der Klassen 1 bis 8 der Christophorusschule ein freundliches Schulhaus wurde. "Hier gibt es viele Fenster, die Atmosphäre ist angenehm und der Speisesaal ist deutlich besser", sagen Andrea Bunda, Deutschlehrerin, und Katja Hoppe, Wirtschafts- und Kunstlehrerin. Hier können sich die Kinder wohlfühlen, die teilweise lange Anfahrtswege aus dem Burgenlandkreis und sogar aus Sachsen haben.

Projekt

Klasse 2.0 - lesen, schreiben, diskutieren

Lesen, schreiben, diskutieren - das medienpädagogische Projekt "Klasse 2.0" richtet sich an Schüler von der achten bis zehnten Klassen. Mitmachen können alle Schulformen. Die Teilnehmer bekommen für mindestens vier Wochen kostenlos die Mitteldeutsche Zeitung geliefert. Sie wird damit zum Unterrichtsmittel beispielsweise im Medien- oder Deutschkurs. Aber auch in anderen Fächern lässt sich mit den Ausgaben einiges anfangen. Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Wie die Klassen dieses Projekt ausgestalten, darüber berichten wir in der Lokalausgabe Weißenfels. Auch werden die Mädchen und Jungen teilweise selbst über ihre Erlebnisse schreiben. Und das soll in den nächsten Tagen und Wochen auch in der Zeitung zu lesen sein.