Blitzsaubere Sache

05.07.2014 CJD Sachsen-Anhalt « zur Übersicht

VON BEATE THOMASHAUSEN

 

SANGERHAUSEN/MZ - Blitzblank gewienerte Fußböden - das ist jetzt das Metier des 19-jährigen David Rump. Der junge Mann unterzeichnete in dieser Woche seinen Arbeitsvertrag als Gebäudereiniger bei der Firma Müller Dienstleistungen aus Mansfeld. In wenigen Wochen wird er dort im Betrieb einsteigen. Mit den großen Reinigungsmaschinen zu arbeiten, begeistert den jungen Mann regelrecht.

 

Eigentlich ist ein Arbeitsvertrag für einen 19-Jährigen eine ganz normale Sache, und dann aber auch wieder nicht. David Rump besucht nämlich die Förderschule (G) des Christlichen Jugenddorfs Sangerhausen. Aufgrund seiner Handicaps ging der junge Katharinenriether zuerst in die Integrative Kindertagesstätte des CJD Sangerhausen und wurde später in die Förderschule für geistige Entwicklung eingeschult.

 

Den Schülern der Förderschule den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen, das beinhalte auch, dass die jungen Leute an das Berufsleben herangeführt werden, sagte Schulleiterin Angelica Grüber. Natürlich jeder nach seinen Fähigkeiten. „Unser David absolvierte drei Jahre lang Praktika in verschiedenen Firmen. Er war in Firmen in Katharinenrieth, Allstedt und Sangerhausen eingesetzt. Überall war man mit ihm sehr zufrieden. Seine letzte Praktikumsstation, die nun auch in den Arbeitsvertrag mündete, ist die Mansfelder Dienstleistungsfirma."

 

Keinen Zweifel daran, dass sie mit der Einstellung des jungen Katharinenriethers genau das Richtige tut, hat Prokuristin Heike Schenk: „Wir haben David als engagierten Praktikanten kennengelernt, der sich ganz schnell bei uns eingearbeitet hat." Das bewundert auch Michael Herrmann vom Integrationsfachdienst: „Nicht jede Eingliederung läuft so problemlos wie bei David Rump.“ Auch Davids Vater, Karl-Heinz Rump, ist stolz auf seinen jüngsten Sohn. Fünf Kinder hat der Katharinenriether groß gezogen, und er hat keine Bange, dass auch sein Jüngster seinen Weg gehen wird.

 

Während Lehrer und Arbeitskollegen vor allem die ruhige Seite von David Rump kennenlernen und ihn als fleißigen Mitarbeiter schätzen gelernt haben, kennt Vater Rump natürlich auch noch einige Eigenschaften mehr. „Er ist in Katharinenrieth und Umgebung bekannt wie ein bunter Hund, denn er gehört eigentlich überall mit dazu. Überall wird er gegrüßt. Aber eigentlich verständlich. Mein Sohn ist im Niederröblinger Burschenverein, ist bei der Feuerwehr mit dabei und gehört dem Sportverein Eintracht Niederröblingen an. Als aktiver zwölfter Mann. David fährt mit dem Fahrrad zu jedem Spiel der ersten Mannschaft. Er hat es auch schon fertiggebracht, bis nach Kelbra zu radeln, wenn seine Mannschaft spielt."

 

Klassenlehrerin Heike Gosch umarmt ihren Schützling herzlich: „Ich lasse David ungern gehen. Er ist doch mein Klassenbester." Noch ein großes Abenteuer werden die Klassenlehrerin und ihre Großen in nächster Zeit erleben: Gemeinsam geht es auf Klassenfahrt ans Meer. Und danach beginnt für David Rump ein neuer Abschnitt.

(Quelle Mitteldeutsche Zeitung - 05.07.2014)

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