Dem Alltag entfliehen

Das Droyßiger Gymnasium bietet verschiedene Workshops an und zeigt, wie man sportlich, aktiv und gesund dem Alltagsstress trotzen kann.

Mitteldeutsche Zeitung vom 23.04.2015
DROYSSIG

VON ANJA MELIOR

Droyßig/MZ

Dem Schmerz vorbeugen, den inneren Frieden finden oder Angriffe effektiv abwehren - das und so vieles mehr konnten die Schülerinnen und Schüler des Christophorus-Gymnasiums in Droyßig gestern während ihres Projekttages erlenen.

Stiftungsfest und Referate
In Vorbereitung auf das Stiftungsfest am 9. Mai sollte sich dieser Tag hauptsächlich um das Thema "Schule und Gesundheit" drehen. Während sich der Großteil der fünften bis achten Klassen mit den Projektvorbereitungen für das große Event im Mai beschäftigte, konnten sich die Klassenstufen neun bis elf in verschiedene Projekte eintragen. Doch im Vorfeld gab es auch Referate passend zum Thema des Tages. So informierte eine Krankenkasse die Schüler im Festsaal über den stressfreien Start in das Berufsleben und im Speiseraum erfuhr man so einige unbekannte Dinge über "Müll in unserem Körper". Die Pharmareferentin und Ernährungsberaterin Katrin Franke zeigte ihren Zuhörern, wie der menschliche Körper mit belastenden Schadstoffen umgeht.

Yoga
Der Workshop-Block sollte dann für die Schüler zum Mitmachen sein. Kein Herumsitzen und Zuhören, sondern das Aktivsein. Zehn Mädchen hatten sich auf dem Weg zum Yoga gemacht. Sie waren neugierig und wollten sich überraschen lassen, vielleicht die innere Ruhe finden oder einfach nur vom Schulalltag abschalten. Das sei oft nicht so leicht, schließlich sei man den ganzen Tag in der Schule und einige haben sogar eine anderthalbstündige Heimfahrt danach. "Das stresst nicht nur den Körper, sondern auch die Seele", bestätigt die Yoga-Lehrerin Ines Schramm. Erfahrungen brachte nur Judy Groha aus der elften Klasse mit. "Ich habe das früher als ganz kleines Kind mit meiner Oma gemacht", erzählt sie in die Runde. Workshopleiterin Schramm erklärt den Schülerinnen von ihrer Schnupperstunde zunächst den Grundgedanken und was Yoga überhaupt ist und bewirken kann und dass es eben seinen Beitrag dazu leiste, mit seinem Körper in Einklang zu kommen, ihn zu hören und zu spüren. Nach einer kurzen Entspannungsübung legten die Mädels auch direkt mit den verschiedenen Figuren los und stellten fest, dass Yoga tatsächlich nicht nur Entspannung, sondern auch körperlich anstrengend sein kann. Dehnungen, Drehungen, Gleichgewichtsübungen - das alles gab es im kurzen Schnupperworkshop.

Gewaltprävention
Während die einen entspannten, gab es in einem anderen Raum schon einmal Schläge, die eigentlich nur angetäuscht werden sollten. Doch ab und an gab es dann doch eine leichte Berührung. Anik Salzmann, früher selber Schülerin des Gymnasiums in Droyßig, gab einen Einblick in die Gewaltprävention. Wie wehrt man sich effektiv, damit man zumindest weglaufen kann oder gar den Täter ruhigstellt. Mandy Schobes und Franka Markgraf waren begeistert und übten fleißig mit ihrer Dozentin, die als Trainerin beim Zeitzer Kampfsportzentrum tätig ist. Mandy umklammert Franka und hält ihr den Mund zu, Franka dreht sich rechts und schlägt mit dem Ellenbogen nach hinten, das Ganze links noch einmal und dann wieder rechts. "Nun wäre Zeit wegzulaufen", meint die Trainerin. Die Mädchen machten das recht geschickt, während sich ein Jungs-Duo im Raum versehentlich wirklich schlug. Aber alles war nur halb so schlimm.

Back Attack
"Das Band straff halten und mit dem Rücken nach vorne beugen", wies Yvonne Wötzel ihre Teilnehmer an. Sie selbst war ebenfalls Schülerin im Gymnasium und ist nun Physiotherapeutin. Ihr Programm heißt "Back Attack - Rückenschmerzen - Schluss damit!". Mit verschiedenen Übungen lernen die Mädchen und Jungen, Rückenschmerzen vorzubeugen. Sie gibt Tipps, was man zu Hause tun kann, damit sich die quälenden Stiche gar nicht erst bemerkbar machen. Mit einfachsten Geräten und Gegenständen wird erklärt, wie man sich daheim ein kleines Fitnessstudio aufbauen kann. "Einfach eine Wasserflasche nehmen und etwas Sand hinein. Das reicht und man kann wunderbar trainieren, ohne viel Geld auszugeben", erklärt Wötzel. Die Teilnehmer haben Spaß und lernen auch noch etwas. Eric Bräutigam ist Fußballer und seit einiger Zeit geplagt von Schmerzen im Lendenbereich. Der Elftklässler hofft, ein paar wertvolle Kniffe gegen sein Leiden zu erhalten. Falko Schlender war hingegen einfach nur neugierig und wollte sich vorbeugend informieren.

Bälle schmettern
In der Turnhalle herrscht großes Treiben. Etwa zwanzig Schüler der fünften bis achten Klasse haben sich für "Volleyball macht fit" gemeldet. Teamfähigkeit, Spaß, Fitness - all das will Lehrer Toralf Richter den Sprösslingen vermitteln. Er selbst ist leidenschaftlicher Volleyball-Spieler und hofft, dass das ein klein wenig auf die Schüler abfärbt. Als Unterstützung hat er sich einige Schüler der oberen Klassen mit ins Boot geholt. Paul Scholz spielt aktiv beim CVM und übt spielerisch das Baggern, Pritschen und ach mal das Schmettern mit den Jüngeren. Am Ende der anstrengenden Doppelstunde gibt es noch ein gemütliches Spiel, bei dem jeder die neuerlenten Dinge umsetzen kann. 

Stiftungsfest im Mai