Ein Rendezvous mit Wildkräutern

Volkstimme Schönebeck - Elbe-Saale Rundblick 05.05.2017

VON Heike Liensdorf

VS/Schönebeck

Das Solepark-Team und Partner laden wieder in den Kräuter- und Erlebnisgarten ein. Jeden ersten Montag gibt es nun bis Septemberallerlei Wissenswertes über Spitzwegerich, Queller und Co. zu erfahren.

Bad Salzelmen - Man nehme Frühlingskräuter, fein gehackt - Brennnessel (blanchiert), Gundermann, Gänseblümchenblüten, >Fenchelkraut, Löwenzahnblätter, Petersilie, Schnittlauch, Knoblauchsrauke, Zitronenmelisse, Frühlingszwiebeln - verfeinere alles mit Walnussöl, Olivenöl, Pfeffer, Salz und Sojasauce - fertig ist ein schmackhafter Wildkräutersalat.

Veranstaltungsreihe startet wieder

Davon überzeugten sich am Montagabend die Besucher vom "abendlichen Kräuter- und Erlebnisgarten" am Kunsthof im Kurpark Bad Salzelmen. Denn es gab nicht nur die Zutaten vor Ort zu sehen, sondern der fertig zubereitete Salat konnte und sollte auch verkostet werden.                                                                

Andrea Silber vom Solepark und Apotheker Carsten Müller, der ehrenamtlich den Kräutergarten am Fuße des Soleturms mit betreut, haben gemeinsam die erste Veranstaltung in diesem Jahr bestritten. Nun wird sich die Reihe bis September fortsetzen - jeden ersten Montag im Monat, ab 19 Uhr für eine gute Stunde.

Dieses Angebot unterbreitet das Team vom Kunsthof des Soleparkes in Zusammenarbeit mit Apothekern und weiteren Engagierten. Dass die Beete jetzt so aussehen, sei dem Christlichen Jugenddorf zu verdanken, hob Carsten Müller dankend hervor.

" Wir wollen Sie ,anstecken', was die Heil- und essbaren Pflanzen betrifft", so der Apotheker schmunzelnd zu Beginn. Die Resonanz am Ende des Treffens zeigt: Das ist ihm bei den rund 15 Teilnehmern gelungen. Beim Rundgang kamen Fragen über Fragen. Alle probieren den reinen Brennnesseltee, auch wenn dann die meisten zum Kräutertee wechselten. Alle verköstigten den Wildkräutersalat. Alle nahmen einen kräftigen Schluck vom Brennnessel-Smoothie und befanden: "Lecker". Carsten Müller vermittelt kurzweilig und unterhaltsam und passend zur Vegetationszeit Wissenswertes über Pflanzen, die zum Heilen und zum Würzen eingesetzt werden. 

Neue Beete mit Pflanzen die das Salz lieben

Wussten Sie zum Beispiel, dass der Wilde Dost ein Abkömmling vom Oregano ist und verdauungsfördernd wirkt? Oder das Spitzwegerich bei Insektenstichen hilft? Einfach die Blätter zerreißen und auf den Mückenstich- oder Wespenstich legen. Das beruhigt, so der Apotheker.

Nach den Beeten am Schausiedehaus und am Eingang des Soleturms ging es zu denen am Gradierwerk. Eines ist frisch angelegt und bepflanzt, eines ist noch in Arbeit. Hier finden sich Pflanzen wider, die sich dort ansiedeln, wo Salz in der Erde vorkommt.

Zum Beispiel Queller, auch Glasschmalz genannt. Diese Pflanze wird wöchentlich mit einer zehnprozentigen Salzlösung gegossen, selbst kann sie drei Prozent aufnehmen. Oder auch Stranddreizack oder Wilder Sellerie, die Urform unseres Selleries. "Da die Pflanzen überall dort wachsen, wo Salz in der Erde ist, hat man diese Eigenschaft früher genutzt, um genau das zu erkennen", erzählt Andrea Silber.

Erklärende Schilder, auf denen vermerkt ist, mit welcher Salz-Konzentration welche Pflanze gegossen wird, sollen nun noch folgen.

- Im Wechsel der Jahreszeiten gibt es stets Neues im Kräuter- und Erlebnisgarten zu entdecken. Das nächste abendliche Treffen ist am Pfingstmontag 5. Juni, 19 Uhr. Nach einem geführten Rundgang können die Besucher ins Gespräch kommen und Antworten auf ihre Fragen von den Fachleuten erhalten. Dazu gibt es stets eine saisonale Köstlichkeit zu probieren. Unkostenbeitrag: 4 Euro.