Von Droyßig aus einmal um die Welt

Künftige Abiturienten des Christophorusgymnasiums begeistern beim Herbstkonzert.

Mitteldeutsche Zeitung vom 02. November 2015

VON STEFAN SCHNEIDER

DROYSSIG/MZ

Das Abitur ist erfolgreich bestanden, der Schuldirektor hält beim Abschlussabend eine bedächtige Rede. Für die vier Freunde Nathalia, Emma, Martin und Robert beginnt danach eine abenteuerliche Zeit: Der Vater von Nathalia, die großen Wert auf ihr Äußeres legt, spendiert ihnen eine Reise um die Welt. Auf dieser lernen die jungen Erwachsenen nicht nur fremde Länder und Kulturen kennen. Es wird auch getanzt, gesungen und gelacht.

Die Schüler der zwölften Klassen der CJD Christophorusschule Droyßig konnten am Freitag beim traditionellen Herbstkonzert das Publikum auf eine faszinierende Weise begeistern. Seien es die Leistungen der Darsteller, deren Charaktere im Laufe der Reise durch New York, Rio de Janeiro, Kenia und Italien zu sich selber finden und dabei auch eine persönliche Wandlung erfahren oder die Darbietungen der Musiker und Tänzerinnen: Beim gemeinsamen Schlusslied "Auf uns" von Andreas Bourani hielt es keinen der Zuschauer mehr auf den Sitzen, so mancher Gast stimmte mit Leib und Seele mit ein. Der Zusammenhalt, die Verbundenheit der Schüler, die im nächsten Jahr ihr Abitur ablegen werden, war förmlich zu spüren. "Ich bin dankbar, dieses Ergebnis zu sehen. Unglaublich, welch Potenzial in diesen jungen Leuten steckt", so der promovierte Musiklehrer Stefan Auerswald. Aus Jena zum Konzert angereist ist Hannes Penker, der vor fünf Jahren sein Abitur an der Schule ablegte: "Ich habe im Sommer ein sechswöchiges Praktikum in Istanbul absolviert. Daher kann ich es sehr gut nachvollziehen, wie man sich bei einem Auslandsaufenthalt verändert und auch über die eigene Persönlichkeit reflektiert." Genau diese Botschaft wollten die Mitwirkenden vermitteln. Die Gestaltung lag natürlich auf vielen Schultern. Stellvertretend seien die vier Darsteller Elisabeth Pätzold, Michaela Scholz, Ferdinand Graziotto und André Fiedelak genannt, die auch die Handlung des unterhaltsamen und zugleich nachdenklichen Stücks erarbeiteten. In den letzten anderthalb Monaten wurde viel geprobt. "Zuvor haben wir in den Klassen abgestimmt und das Motiv Weltreise hat die meisten Stimmen bekommen", erklärt Elisabeth die Themenauswahl. Sie selbst war ein Jahr als Austauschschülerin in den USA. So auch ihr Mitschüler Tim Robin Tewes. Der ehemalige Stipendiat des Deutschen Bundestages mimte an diesem Abend den Schuldirektor, wobei Ähnlichkeiten zu realen Personen natürlich rein zufällig waren. Michaela fasst die Botschaft des Stückes kurz und bündig zusammen: "Durch die Welt zu uns." Eine reale Reise in ein fernes Land hat schon ihr Mitschüler Ferdinand vor Augen: "Nach dem Abitur möchte ich gerne für drei Monate nach Ecuador."